Nicola Morea, Mérieux NutriSciences Italy

NACHHALTIGER THUNFISCH - IN ZUKUNFT MÖGLICH?

NACHHALTIGER THUNFISCH

Thunfisch ist eines der beliebtesten Lebensmittel in unseren Küchen und eines, das wir oft kaufen, ohne uns allzu viele Fragen über den Schutz dieser wichtigen Meeresart zu stellen. Als Bestandteil vieler Gerichte, von Sushi über Sandwiches bis hin zu Poke, gehört Thunfisch zu den beliebtesten Fischen der Welt. Aber sind unsere derzeitigen Thunfischfanggewohnheiten nachhaltig?

 

Internationales Szenario

Laut einer Studie, die von Fisheries Research veröffentlicht wurde, einer wissenschaftlichen Zeitschrift, die sich auf die Veröffentlichung von Artikeln zu Wissenschaft, Technologie und Management der Fischerei spezialisiert hat, könnte die Antwort leider negativ ausfallen.

Die weltweiten Fangmengen sind in den letzten 60 Jahren um mehr als 1000% gestiegen, was auf eine massive Ausweitung der industriellen Fischerei zurückzuführen ist, die durch einen starken Anstieg der Nachfrage angetrieben wurde. 

Die Daten deuten darauf hin, dass diese Expansion, die bis zu sechs Millionen Tonnen in einem Jahr erreicht hat, nun über die Kapazität des Systems hinausgeht. Sie hat die Bestände sowohl von Thunfisch als auch von anderen großen Fischarten überbeansprucht und sich so weit ausgedehnt, dass nun keine neuen Fischgründe mehr zu erkunden gibt.

Welche Parameter kann der Verbraucher in diesem schwierigen Kontext berücksichtigen, um beim Kauf von Thunfisch eine nachhaltige Entscheidung zu treffen?

 

Nachhaltigkeitszertifizierungen

Zunächst einmal gibt es auf internationaler Ebene ein Quotensystem, wonach jedes Land eine Obergrenze einhalten muss und nicht mehr als eine bestimmte Anzahl von Tonnen Thunfisch in bestimmten Zeiträumen des Jahres fangen darf: In Italien zum Beispiel geht dieser Zeitraum von Juni bis Oktober.

Es gibt aber auch Zertifizierungen, die garantieren, dass Produzenten nachhaltige Methoden für den Thunfischfang verwenden. Die bekannteste ist zweifellos die MSC-Zertifizierung. Hier steht MSC für Marine Stewardship Council, eine gemeinnützige Organisation, die sich für eine nachhaltige Fischerei einsetzt. Dieser Standard wurde von einem breiten Spektrum von Experten entwickelt, darunter Wissenschaftler, Vertreter der Fischereiindustrie und Regulierungsbehörden. 

Um die Zertifizierung zu erreichen und entsprechend zu behalten, muss eine Fischerei sicherstellen, dass:

  • die Fischbestände nachhaltig sind: Es gibt noch genügend Fische im Meer, die sich potenziell unbegrenzt vermehren können;
  • Umweltauswirkungen minimiert werden: Fischereiaktivitäten müssen sorgfältig gesteuert werden, um die Struktur, Produktivität, Funktionalität und Vielfalt des marinen Ökosystems zu erhalten;
  • die Fischerei effizient betrieben wird: Die Fischerei muss verantwortungsvoll in Übereinstimmung mit den geltenden Gesetzen betrieben werden und auf einem Managementsystem basieren, das in der Lage ist, schnell auf exogene Veränderungen zu reagieren.

Diese Parameter bilden die Grundlage für die Bewertung durch unabhängige Zertifizierungsstellen, die jedes Jahr die Einhaltung der Anforderungen überprüfen.

Ein weiteres verbreitetes Nachhaltigkeitslabel ist Friend of the Sea. Um eine Zertifizierung zu erhalten, müssen Unternehmen nach genauen Kriterien arbeiten:

  • Nutzung von Fischbeständen, die nicht überbeansprucht sind
  • Beseitigung von etwaigen Auswirkungen auf den Meeresboden
  • Auswahl von selektiven Fangmethoden, die den Fang bedrohter Arten vermeiden und maximal 8 % Abfall haben 
  • Einhaltung der Vorschriften 
  • Verbesserung der Energiebilanz und Optimierung der Kraftstoffeffizienz 
  • Anwendung eines nachhaltigen Abfallmanagement und sozialen Verantwortungsprofil

Schließlich ist auch das Label Dolphin safe erwähnenswert, welches zur Zertifizierung von Thunfisch geschaffen wurde, bei dem delfinfreundliche Fangtechniken in dem Einsatz kommen.

 

Ist das alles wirklich nachhaltig?

Obwohl diese Zertifizierungen nach wie vor die bestmögliche Garantie für eine nachhaltige Wahl darstellen, wurden sie im Laufe der Zeit von einigen Nichtregierungsorganisationen, die im Bereich des Umweltschutzes tätig sind, hinsichtlich der tatsächlichen Garantien für den Schutz der Fischarten kritisiert. Diese Kritik basiert auf der These, dass der als nachhaltig dargestellte Fisch nicht immer tatsächlich so ist, da dieser in einigen Fällen aus überbeanspruchten Beständen stammen kann bzw. in Beständen, in denen Fischereisysteme mit starken Umweltauswirkungen eingesetzt wurden (z. B. Schleppnetze anstelle von "handwerklichen" Systemen wie die der Angelfischerei, bei der aufgrund des 1:1-Verhältnisses nicht nur der Fang von enormen Mengen, die sonst von großen Fischerbooten eingesammelt werden, sondern auch etwaiger Beifang von Delfine, Haie, Meeresschildkröten usw. vermieden werden kann.

Zweifellos hilft die Zertifizierung dem Verbraucher, Produkte zu erkennen, die in die richtige Richtung gehen, jedoch werden die Kriterien nicht immer rigoros angewandt und keines von ihnen bietet eine absolute Garantie für 100% nachhaltigen Fischfang. Es ist daher notwendig, noch einen Schritt weiter zu gehen. Hierbei müssen die Unternehmen die ersten sein, die eine konkrete Verpflichtung eingehen und mit Klarheit die Kriterien offenbaren, die sie im Hinblick auf die Nachhaltigkeit anwenden. Eine nachhaltige Praxis, neben der des bereits erwähnten Fischereisystemen mit geringer Umweltbelastung, liegt in der Wahl von anderen Thunfischarten wie die des Echten Bonito (Katsuwonus pelamis), der für einige Verwendungszwecke vielleicht weniger geeignet, aber weniger gefährdet ist als andere, bekanntere Arten wie Blauflossen- und Gelbflossenthun.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Verbraucher trotz der Unsicherheiten, die dieses Thema aufweist und die immer noch Gegenstand der Diskussion sind, im Besitz einer großen Macht ist, nämlich der Möglichkeit (und auch seines Willens), sich zu informieren, um die beste ethische Wahl für eine zunehmend nachhaltige Zukunft zu treffen.

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